Märchen im Deutschunterricht der Klasse 4c
Wir Kinder aus der Klasse 4c beschäftigen uns gerade mit dem Thema Märchen.
In unserem Klassenzimmer steht eine Märchen-Werkstatt mit vielen Stationen, an denen wir verschiedene Märchen kennenlernen. Aber wir üben auch eigene Märchen zu schreiben.
Unser erstes gemeinsames Märchen möchten wir euch gerne vorstellen. Aufgepasst, hier kommt es:
Der gute Junge
Es war einmal ein herzensguter Junge. Er lebte vor vielen Jahren auf einem Bauernhof in der Nähe eines Sees. Der Junge war stets fleißig, half seinem Vater nach Leibeskräften bei der schweren Arbeit auf dem Feld und sah in jedem Menschen nur das Gute.
Eines Tages tauchte eine alte Dame auf dem Bauernhof auf. Sie versprach dem Vater des Jungen, dass sich die Arbeit von nun an von ganz allein erledigen würde, wenn der Junge im Gegenzug drei verzauberte Gegenstände hole. „Geh los und finde mir einen Kamm, einen Spiegel und ein Schwert!“, sprach die alte Frau.
Ohne zu zögern, machte sich der Junge sogleich auf den Weg. Im nahegelegenen Wald traf er einen Hasen, der ihm einen Hinweis gab: „Folge diesem Weg. Er führt dich zum ersten verzauberten Gegenstand.“ Das tat der Junge und fand im Dickicht den Kamm. Als er dem Weg weiter folgte, traf er eine weise Eule. Auch sie wollte dem guten Jungen helfen. Die weise Eule beschrieb ihm den Weg zu einem versteckten Stall. Die Eule sprach: „In dem Stall musst du hoch hinaus, dann ist es mit der Suche aus!“
Den ganzen Weg rätselte der gute Junge, was die weise Eule damit meinen könnte. Im Stall angekommen, stieg der Junge die steile Treppe hinauf und fand versteckt unter dem Stroh einen Spiegel. Nun fehlte nur noch ein verzauberter Gegenstand. Doch wie sollte er bloß das verborgene Schwert finden?
Bei seiner Suche half ihm ein Schwan. Er begleitete ihn an den See, ganz in der Nähe seines Zuhauses. Auf dem Grund des Sees sah der gute Junge das glänzende Schwert. Er zerbrach sich den Kopf, wie er an das Schwert herankommen sollte. Es lag so tief im See, dass es völlig unmöglich schien, an das Schwert heranzukommen. Der Schwan sprach dem Jungen Mut zu und so wagte er den Sprung in den See.
Weil der Junge immer gut zu allen Menschen und Tieren war, bekam er auch bei dieser Aufgabe Hilfe. Ein Goldfisch schwamm mit ihm an den Grund des Sees und zog das Schwert heraus. Da hörte man von weit und fern einen lauten Schrei. Die alte Frau zerfiel in tausend Stücke. Neben dem tropfnassen Jungen stand plötzlich kein Schwan mehr, sondern eine wunderschöne junge Prinzessin. Sie war von der alten Frau verhext und in einen Schwan verwandelt worden.
Der gute Junge und die Prinzessin verliebten sich auf der Stelle ineinander. Schon bald feierte man ein großes Hochzeitsfest. Sie lebten glücklich und zufrieden bis an das Ende ihrer Tage. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.